AD(H)S- Kinder & Erwachsene

AD(H)S ist nicht nur eine Kinderkrankheit. Diese Störung verwächst sich nicht in der Pubertät, viele Symptome bleiben auch im Erwachsenenalter bestehen, oder können sich folgenden komorbiden (begleitenden) Krankheiten abwechseln:

  • Depressionen
  • Zwangsstörungen
  • Angststörungen
  • Tic-Störungen
  • Substanzmissbrauch (Alkohol, Drogen..)
  • antisoziale Persönlichkeitsstörung

Leider ist das noch nicht so weitläufig bekannt und so verzweifeln viele Erwachsenen und leiden unter ihrem inneren Chaos und haben oft eine Odysee an Hilfesuche hinter sich.

AD(H)S resultiert aus einer neurobiologischen Funktionsstörung im Gehirn. Das Gleichgewicht von Botenstoffen ist in den Abschnitten für Wahrnehmung, Konzentration und Impulskontrolle gestört. Es handelt sich um einen “nicht der Norm entsprechend“ arbeitenden Hirnstoffwechsel.

Die Areale, die für die Impulssteuerungs- und Reizfilterung zuständig sind, funktionieren abweichend vom Durchschnitt. Bei dieser Veränderung handelt es sich um eine angeborene und vererbare Gegebenheit im Neuro-Transmitterhaushalt des Gehirns.

Ankommende Reize können nur unzureichend gefiltert und weiter geleitet werden. Man fühlt sich wie im Feierabendverkehr in der Großstadt an einer Kreuzung, an der sämtliche Ampeln ausgefallen sind. Diese permanente Reizüberflutung wird in jungen Jahren entweder durch motorische Unruhe(Hyperaktivität) oder „ sich wegtäumen“(Hypoaktivität) kompensiert.

Diese Auswirkungen sind lediglich das Symptom des Störungsbildes. Weitere Symptome sind oft:

Impulsivität, Affektlabilität
Sie sind impulsiv. Es passiert ihnen immer wieder, dass sie Antworten und Kommentare geben, ohne vorher darüber nachgedacht zu haben. Es fehlt der Zwischenschritt, der Nichtbetroffenen die Möglichkeit gibt, erst das Handeln/Reden zu überdenken und erst dann zu reagieren. Sie sind sich der oft folgenden Konsequenzen in diesen Momenten nicht bewusst. Es tut ihnen hinterher leid, aber sie können in diesen Momenten einfach nicht anders handeln.

Beziehungsschwierigkeiten sind so vorprogrammiert. Sie haben oft Probleme feste Partnerschaften einzugehen und wenn können diese oft sehr leidvoll sein oder wechseln häufiger.

Hyper/Hypo-Aktivität
Eine starke innere Unruhe, begleitet von der Unfähigkeit sich zu entspannen, führt oft zu großer motorischer Unruhe(Hyperaktivität) und zum Teil zu starken Überreaktionen in harmlosen Situationen, die nicht kontrolliert werden kann und es hier oft zu Konflikten in der Interaktion mit anderen Menschen kommt.

Bei der Hypoaktivität finden wir das genaue Gegenteil. Hier träumen sich die Betroffenen gerne aus den Situationen und wirken abwesend in schwerwiegenden Fällen bis hin zu Absencen.

Konzentrationsschwierigkeiten, Organisationsschwierigkeiten, Ablenkbarkeit, Vergesslichkeit, berufliche Probleme, geringe Selbstdisziplin, Entscheidungsschwierigkeiten, Pünktlichkeit, Überforderungsgefühle …
Betroffenen fällt es schwer Arbeitsabläufe zu planen, rechtzeitig zu beginnen, zu strukturieren und bis zum Ende auszuführen. Sie schaffen es oft nicht ihre Aufgaben fertig zu bekommen, geben dann auf und schaffen Abschlüsse nicht, oder kriegen in der Firma Probleme. Oft fällt es Ihnen schwer Ordnung zu halten(Messi-Syndrom), oder sie sind penibel darauf bedacht(Perfektionismus). Sie empfinden deutliche Überforderung in Beruf und Schule und in der Familie. Sie fühlen sich schnell erschöpft und klagen oft über Überforderung, fühlen sich müde, gestresst und gehetzt und nicht selten kommt es hier zu der Diagnose Depressionen und/oder „Burnout“ oder „Borout“.

Oft suchen Betroffene verzweifelt nach Hilfe und wissen nicht an wen sie sich wenden können.

Hier gibt es inzwischen viele hilfreiche Konzepte in der Ergotherapie.

Was aber am wichtigsten ist, ist ein Mensch der ihnen zur Seite steht und ihnen wieder hilft zu manövrieren, wenn ihr Boot mal Schieflage hat.

Wir bieten Ihnen kompetente Beratung und Hilfestellung

  • Prioritäten setzen und Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden
  • eigene Ressourcen entdecken und Selbstbewusstsein aufbauen
  • Strukturierung und Selbstmanagement von Tagesabläufen
  • Visuelle Hilfen durch Wochenarbeitspläne und To do Listen
  • Strategien zur Stress- und Krisenbewältigung

Der erste Schritt heißt immer Mut. Mut zur Veränderung. Gehen Sie ihn und wir helfen Ihnen gerne ihr Boot wieder manövrierfähig zu machen. Sie können sich hierfür eine Verordnung für Ergotherapie bei Ihrem Arzt holen.

Für eine kompetente Beratung stehe ich, als bekennende und diagnostizierte AD(H)S – lerin gerne zur Verfügung. Diagnosen stellen dürfen jedoch nur psychatrische Ärzte.